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Dienstag, 23. Januar 2024, Westerwälder Zeitung, Seite 17
Von Hans-Peter Metternich

Frohsinn glänzt mit Wiener Kaffeehausmusik

Der MGV  Frohsinn Steinefrenz hatte zu seinem musikalische Neujahrskonzert das Salonorchester Wetzlar eingeladen
-eine außergewöhnliche musikalische Liaison. Foto: das Hans-Peter Salonorchester Metternich

Steinefrenz. Die Neujahrskonzerte des MGV Frohsinn Steinefrenz sind Tradition – unterbrochen von der Corona-Pause. Umso motivierter intonierten die Sänger jetzt den Jahresauftakt am Samstagabend. Das 25. Konzert dieser Art hatte auch eine Neuerung aufzuweisen: Der Chor steht seit Mai 2023 unter der Leitung von Jochen Stankewitz. Er leitet seit 30 Jahren mit großen Erfolgen mehrere Chöre im mittelhessischen Raum. Jetzt hat er auch den Weg in die Chorszene des Westerwaldes gefunden.
Und das sei schon gleich vorweg gesagt: Das jüngste Neujahrskonzert im Haus Brencede hat deutlich gemacht, dass die Steinefrenzer Frohsinnler eine gute Wahl getroffen haben. „Unser neuer Chorleiter hat uns durch intensive Probearbeit mit neuer Literatur auf das Konzert, das unter dem Motto Wiener Kaffeehausmusik steht, sehr gut vorbereitet“, kündigte der Vorsitzende Ulrich Bendel bei der Begrüßung der Gäste einen unterhaltsamen Abend an. Das Motto kam nicht von ungefähr. Die Wiener Kaffeehausmusik zelebrierte das Salonorchester Wetzlar. Dort sitzt Jochen Stankewitz als Bratschist in den Reihen des Ensembles, das an diesem Abend eine eher ungewöhnliche Konzertbesetzung mit einem Männerchor und einem Salonorchester hoffähig machte.
Der MGV Frohsinn Steinefrenz hat sich bei aller Tradition nicht in einen Elfenbeinturm realitätsentrückter Traditionspflege zurückgezogen. Der Chor stellt sich dem Zeitgeist der Männerchorszene. Diesen pflegt auch Stankewitz. Die Chemie zwischen Chor und Chorleiter scheint zu stimmen, denn die Musizierfreude war beim Chor und Dirigenten zu spüren. Zurück zur Tradition: Wie alle Jahre zuvor begrüßten die Sänger mit dem „Neujahrsgebet“ von Gabriel Rheinberger ihre Gäste, die gespannt waren, wie die Liaison Männerchor und Salonorchester zusammengeht. Es war ein musikalisches Verhältnis, das bestens harmonierte. Für die Frohsinnler hatte Stankewitz ein Repertoire ausgewählt, das dem Potenzial des Chores bei allen Stücken gerecht wurde.
Mit „Komm Trost der Welt“ (Wilhelm Nagel), und einer „Kyrie-Meditation“ (Alwin M. Schronen) präsentierten die Gastgeber wohlklingenden Männerchorgesang zur Entschleunigung. Souverän präsentierten sie auch multinationale Lieder: eine schwedische Liebeserklärung („Kristallen del fina“), das irische Volkslied „Molly Melone“ und das rätoromanische Stück „La sera sper il lag“.
Frohsinn im Saal verbreiteten die Sänger unter anderem mit „Alt wie ein Baum“ (Robert Raderschatt) und „Feuerzeug“ (Basta), bei dem Harald Leyser als Solist nichts anderes wollte als ein leuchtendes Feuerzeug. Das Salonorchester Wetzlar, das vor Spielfreude nur so sprühte, verwandelte das Haus Brencede in ein Wiener Kaffeehaus. Mit seiner brillanten Darbietung von bekannten Ohrwürmern wie „Ungarischer Tanz Nummer 5“ (Brahms) und „Humoreske“ (Dvorak) sowie einer musikalischen Reise durch Ungarn mit einem „Pusztamärchen“ und dem „Csárdás“ (Vittorio Monti) rief es helle Begeisterung hervor.
Die eher ungewöhnliche Konzertbesetzung erwies sich als sehr harmonisch. Nicht zuletzt deshalb, weil Jochen Stankewitz, der sich auch als lockerer Moderator empfahl, mit „Star of the Country Down“, „Immer raus aus dem Haus“ und einer Hommage an Udo Jürgens („Mit 66 Jahren“) drei Stücke für kleines Orchester und Männerchor arrangiert hat. Diese verliehen dem Konzert eine außergewöhnliche Note. Fazit: Die Steinefrenzer Frohsinnler haben mit Jochen Stankewitz eine gute Wahl getroffen.
„Unser neuer Chorleiter hat uns durch intensive Probearbeit mit neuer Literatur auf das Konzert, das unter dem Motto Wiener Kaffeehaus Musik steht, sehr gut vorbereitet.“
MGV-Vorsitzender Ulrich Bendel